Ausstellung „Moche“

Heute zieht es mich nach Schaffhausen, weil mich die Ausstellung ‚Moche‘ im ‚Museum zu Allerheiligen‘ interessiert. Die Zugstrecke verläuft dem Bodensee entlang – wunderbar!

Die Welt huscht an mir vorbei

leicht

frei

Gedanken

in zartem Eigensinn

Ich habe ehrlich gesagt kaum eine Vorstellung davon, was mich erwartet. ‚Moche‘ hab ich noch nie zuvor gehört. Wie ich der Beschreibung im Internet entnehmen kann, handelt es sich um ein Volk, das noch vor den Inkas, zwischen dem 1. und 8. Jh. n. Chr. in der Küstenregion Nordperus existiert hat. Spannend. Meine Neugierde ist geweckt, und sie wird mich nicht mehr loslassen, bis sie gestillt ist. Soviel ist sicher.

Ich packe also mein Buch, den Laptop, eine Isolierflasche mit heissem Kaffe und was für den Magen ein, und steige in den Zug. Ab St. Fiden direkt nach Schaffhausen. Perfekt. In knapp 2 Stunden werde ich dort sein.

Ich freue mich auf den Ausflug und atme tief durch. Einmal, zweimal, dreimal….

Auf dem Weg ins Museum begegne ich einem Strassenmusiker. Für einmal ein echt guter Sänger, der gerade ‚Hallelujah‘ von Jeff Buckley interpretiert. Er hat eine warme, ausgebildete Stimme, die er mit seiner Gitarre begleitet. Der Song berührt mich so sehr, dass sich meine Augen mit Tränen füllen.

Ich fotografiere ihn, und biete ihm anschliessend die Fotos an. Ich lege ihm dazu mit ein paar erklärenden Worten meine von Hand geschriebene ‚Visitenkarte‘ in den offenen Gitarrenkoffer. Ob er sich melden wird?

Dann geht’s mit Hilfe des Navis ins Museum. Von der ersten Sekunde an bin ich zutiefst berührt von den Exponaten und kann mich in eine andere Welt fallen lassen. Jedes einzelne Ausstellungsstück hat einen unglaublich starken Charkter. Die Krüge, Figuren, Instrumente, Schmuckstücke und Schalen erzählen alle eine ganz individuelle Geschichte und vermitteln ein Gefühl von der Situation, in welcher sie angefertigt wurden. So viel Liebevolles und Ehrliches. Eine einzigartige Schönheit, viel Geduld und Details stecken selbst in den kleinsten Figürchen.

Gleichzeitig vermittelt die Ausstellung auf eine angenehme, kurzweilige Art äusserst interessante Hintergrundinformationen.

Der Kondor: König der andinen Lüfte

„Narbengesicht“
ist der erfolgreichste Krieger
in rituellen Kämpfen

Geheimsprache
Die Art der Knüpfung, die Abstände usw. übermitteln eine Botschaft.

Ich bin tief bewegt von dieser Sonderausstellung und verlasse sie mit einem grossen, inneren Lächeln.

Bevor ich das Museum verlasse, mache ich noch einen kurzen Abstecher in den Bereich der modernen Kunst. Ein kleiner Kulturschock zwar, aber inspirierend. Es animiert mich, die vorhandenen Exponaten auf eine spielerisch-experimentelle Art fotografisch weiterzuentwickeln und zu abstrahieren.

Schön war’s! Einmal mehr fühle ich mich bereichert und freue mich darauf, meine Erlebnisse und Seelenfreuden via Blog zu teilen.

….durch die Löwengasse zurück zum Bahnhof….

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