Mondkatzenkapuzentasche

Die Kapuze des Amsterdam-Pullis, welchen ich zu einem Rundteppich verarbeitet habe, fällt in mein Blickfeld. Hmmmm…. Daraus könnte man doch eine kleine Tasche machen…?! Die Form passt perfekt, nur eine Seite zunähen.

Und schon schalte ich die Nähmaschine an. Ein uraltes, mechanisches Modell übrigens. Gerade und Zickzack. That’s it. Aber ein fantastisches Teil, läuft seidenfein!

Die Katze hab ich von einer Karte abgezeichnet. Der Gürtel liegt schon lange ungenutzt im Schrank. Ich nehme, was ich finde, und schaue, was sich daraus machen lässt.

Zwitschergedanke

Ich glaube, niemand sagt den Vögeli, dass da ein falscher Ton war, oder dass der Übergang von Ton A zu B nicht ganz sauber ausgeführt wurde. Keine Fehlerkultur. Keine Naturseele ver- oder beurteilt ihr Tun, ihr Wesen, ihre Existenz. Ausnahme: Der Mensch.

Baumseele
sie ist
im Sein

Gedankenfragenwaswenn: Was würde sich ändern, wenn die Menschen das Wort ‚Fehler‘ durch ‚Erfahrung‘ ersetzen würden und es per sofort keine ‚Fehler‘ mehr gäbe? Wie hätte sich die Menschheit entwickelt, wenn sie ‚Fehler‘ nicht erschaffen hätte? Wenn sie anstelle des ‚Wertens‘ nur das ‚Beobachten‘ kennen würde?

Stoffresterundteppiche

…und plötzlich der Wunsch, den alten, provokant hellgrünen Teppich aus ekligem, synthetischem Material, loszuwerden. Und ihn durch etwas Anderes zu ersetzen. Schon lange ist mir der Teppich eigentlich unangenehm. Damals hatte ich ihn gratis erhalten und war froh, überhaupt einen zu haben. Jetzt darf er in den Ruhestand, bzw. jemand Anderem eine Freude machen. ‚Gratis zum Mitnehmen‘.

Wie auch immer. Hauptsache raus aus der Wohnung. Ballast abwerfen. Die schwere Frage: Was ist MIR wichtig (in meiner Wohnung)? Und die Antwort, das Gefühl, ernst nehmen.

Mein Hirn rattert auf hochtouren, volle Kraft voraus. Keine Ruhe, bevor das Projekt nicht umgesetzt ist.

Ich durchforste meine Stoffresten, darunter auch einige Kleider. Und damit ist die Lösung gefunden.

Los geht’s mit zuschneiden und nähen, am Boden sitzend, Stoffe, Scheren und Stecknadeln überall verteilt. Kreatives Chaos oder so.

Ein dunkler, uni Bettüberwurf, der grüne Pulli aus Amsterdam und eine geschenkte Hose werden jedenfalls zu Rundteppichen und geben dem Zimmer eine angenehmere Atmosphäre, einen neuen Energiefluss.

Nebenbei noch ein kurzes Update zu meinem Stuhl: Derzeit Originalzustand. Fast. Die Comics habe ich noch dran gelassen, weil sie richtig gut kleben.

To be continued….

Namensänderung

einst

ein hauch

eines gedankens

heute

eine sichtbarkeit

des handelns

Mit tiefer Freude kann ich mitteilen: Das Amt für Gemeinden und Bürgerrecht, Abteilung Bürgerrecht und Namensänderungen, hat meinen Antrag auf Vornamensänderung gutgeheissen.

„Lya“ hat mich lange begleitet und darf nun in den Ruhestand.

Mein Vorname lautet jetzt

ALUNA

Entladung

und wie aus dem Nichts
prasselnd laut weltdurchwirbelnd
Hagelexplosion

Ruhe

Ruhe

Ruhe

staut sich

staut sich

staut sich

staut sich

Energie

baut sich auf

staut sich

staut sich

staut sich

in

Un-Ruhe

UN-Ruhe

UNRUHE

staut sich

staut sich

staut sich

unhörbar

dröhnend laut

in

zerstörende

befreiende

Entladung!

Ruhe.

Kagus

Während ich auf den Bus warte und unruhig auf und ab gehe, sucht mein Hirn unwillkürlich Fotomotive. Es findet zuerst altbekannte Flächenstrukturen:

Und dann…. Den Blick gesenkt, fallen mir die unzähligen, flach gedrückten Kaugummis auf dem Boden auf. Ein Massengrab. Ein Schauer überläuft mich, und meine Gedanken spinnen unwillkürlich weiter.

Ob Kaugummis auch eine Seele haben? Wie absurd, natürlich nicht. Oder doch? Plötzlich sehe ich Figuren darin, und ich ändere meine Antwort zu meiner eigenen Überraschung und mit einem kaum sichtbaren Lächeln im Gesicht zu ja. Kleine, weisse Wesen, welche ich spontan KAGUS nenne. Jedes ein Unikat. Und mit diesem Gedanken ist der Auslöser getätigt, der entfachten Fantasie etwas Freilauf zu gewähren.

Einerseits möchte ich einigen Kagus etwas Farbe einhauchen. Eine Auswahl zu treffen fällt mir zwar schwer.

Kagu 1

Kagu 2

Kagu 3

Kagu 4

Ich stelle mir vor, dass Kagus hochentwickelte Wesen von einem andern Stern sind. Die Urspezies, die allerersten Wesen überhaupt, die aus dem allerersten Stern entstanden sind, welcher wiederum als erster aus dem allumfassenden Schwarz als Resultat eines immense Energiebündels geboren worden war.

Die Kagus feierten eines Tages – wobei für sie das Zeitsystem, wie wir Menschen es kennen, nicht bestand – sie sind! – sie feierten also ihre Existenz, und sie warfen tanzend Energiekonfetti ins All – und es entstanden weitere Sterne und Planeten.

Jedes Kagu war für einen bestimmten Stern oder Planet zuständig, den es nach Lust und Laune formen und betreuen durfte.

Ein gelblich-durchsichtiges Kagu wollte den einen Planeten ‚Erde‘ zu nennen und nahm sich dessen an. Es hatte Lust, daraus ein Spiel, bzw. ein Experiment zu machen: Es beschloss, unterentwickelte Seelen auf die Erde zu platzieren, welche es ‚Menschen‘ nannte, dazu Bäume, Tiere, Steine, Wasser und vieles mehr. In einer atonalen, lautlosen Sprache, sagte es zum blau-durchsichtigen Kagu, das neben ihm schwebte: ‚Mal sehen, was die Seelenwesen daraus machen, ob sie sich gemeinsam so weiterentwickeln können, dass sie das Rätsel der Entstehung lösen können‘. ‚Jede Seele‘, fuhr es fort, ‚muss sich eigenständig, aber in Absprache mit den andern, weiterentwickeln, um so ein schlussendlich gemeinsames Wachstum zu ermöglichen. Das bedeutet zugleich, dass die Seelen verschiedene Formen annehmen und die verschiedenen biologischen Körper überdauern werden. Wenn ein Körper gestorben ist, geht die Seele ins reine Schwarz zu den andern körperlosen Seelen, um abzusprechen, welche Aufgabe und folglich welchen Körper sie als nächstes auf der Erde annehmen würde.‘ Das blau-durchsichtige Kagu wurde leicht blauer und mutierte zu einem nebligen Stein, dann fragte es mit einem skeptischen, tonlosen Unterton: ‚Worum wetten wir?‘

Rätsel

Kleinstseelen

Es ist kalt. Schnee. Wintereinbruch. Anscheinend mögen es auch schwarze Kleinstseelen lieber warm. Und wenn da noch ein offener, halber Apfel rumliegt…. Perfekt.

Ich staune nicht schlecht, als ich eines Morgens, noch halb verschlafen, auf eine Ameisenstrasse blicke. In zwei Bahnen, schön hintereinander von der Ecke zur Hausfassade quer durchs Zimmer zur Küche. Zum Apfel.

Auf einen Schlag bin ich hellwach. So kleine Wesen mit einer solch grossen Wirkung.

Kleinstseelenapfelstrasse

Ameisen sind faszinierend, das weiss ich. Und mir wird schagartig bewusst, dass ich quasi gar nichts weiss über diese Erdmitbwohner. Eine Wissenslücke, die ich eigentlich gerne Mal füllen möchte.

Eine Geschichte erzählt, dass ein Mädchen aus armen Verhältnissen jeweils erst den Ameisen ein paar Krümel Brot fütterte, bevor sie selbst davon ass. Ein Zeichen der Wertschätzung für die Natur. Dankbarkeit. Respekt vor den Mitseelen.

Zooming

Sonntag. Schneewetter. Heisser Tee und ein kleines Kreativ-Spiel mit mir selbst: Zooming.

Wie viele Bilder? Ich würfle mit 2 Würfel: 7 Augen. Also 7 Bilder.

Strukturen und Details in der Wohnung. Verfremdung und Abstraktion der Dinge ind schwarz-weiss. Zufall als absichtliches Gestaltungsmittel.

Los geht’s!

Wald aufräumen

Auf meinem Weg durch den Wald entdeckte ich ein Mandala. Ich rücke die leicht verschobenen Ästchen und Tannzapfen wieder schön an ihren Platz und verweile einen Moment. Dann überkommt mich plötzlich das dringede Bedürfnis, die Schuhe auszuziehen und den Waldboden zu fühlen. Und während ich planlos weitergehe, lässt mich die Idee nicht los, mich selbst in Landart zu versuchen. Oder: Die Natur aufräumen.

Vergänglichkeit

Kurzerhand suche ich einen geeigneten Platz. Zweifel überkommt mich, und ich staune, wie viel Mut und Überwindung es mich kostet, es tatsächlich zu machen. Theoretisch ist das Ganze wesentlich einfacher.

Nebenbei: Landart zaubert vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht, schafft eine Grundlage für zwischenmenschliche Interaktionen und ist auf gesunde Weise ansteckend.

Zufallsvorlageninspiration

Und nun? Ich sitze am Pult. Sprudelndes Nichts. Flatternder Leerlauf. Ich atme. Schaukelndes Wirrwarr. Ich bin. Bin ich? Wer? Wo? Tauber Nebel. Vögel zwitschern. Kartonsammlung. Betrachte die Arbeitsunterlage. Zufällige Muster. Vorlagen? Inspiration? Starthilfe?